Palju õnne, Eesti!

Auch im Februar durfte ich Besuch aus der Heimat empfangen. Meine drei besten Freunde hatten sich zu mir auf den Weg gemacht. Natürlich habe ich auch ihnen Sõmeru und das Jugendzentrum präsentiert und an ihren Abreisetag haben wir noch eine kleine Stadttour durch Tallinn gemacht. Den Rest der Zeit haben wir einfach nur in meiner Wohnung auf dem Sofa und mit unserer Lieblingsserie verbracht. Und obwohl wir den Großteil einfach nur relaxed haben, habe ich die Zeit sehr genossen! Es war sehr schön, sich mal wieder zu sehen und persönlich, auf direktem Weg über alles Mögliche zu reden. <3

Vastlapäev (13.02.2018)

Am Dienstag, sieben Wochen vor Ostern, wird in Estland „Vastlapäev“ gefeiert. An diesem Tag wird Schlitten fahren groß geschrieben. Wer mit dem Schlitten einen Hügel hinunter rodelt und dabei am weitesten kommt, soll im nächsten Jahr die beste Ernte haben. Dafür fand in Rakvere eine Veranstaltung mit kleinen Wettbewerben statt. Neben der Person mit der längsten Schlittenbahn wurde u.a. auch der schönste selbstgebastelte Schlitten gesucht und der Schlitten, der die meisten Personen transportieren kann. Auch wenn ich mir die Veranstaltung etwas größer vorgestellt habe, war es sehr interessant zu sehen, was an diesem Feiertag so los ist. Manche kamen sogar verkleidet.

Hier gibt es ein paar Bilder zur Veranstaltung.

Danach bin ich zur Bäckerei „Päts“ gelaufen (die mir von meiner Estnisch Lehrerin empfohlen wurde und wohl die beste Bäckerei sein soll),  um ein typisches Gebäck für diesen Tag namens „Vastlakukkel“ zu probieren. Das sind mit Schlagsahne gefüllte Brötchen und nach Wahl auch mit verschiedensten Marmeladensorten. Dort angekommen, musste ich mich in eine relativ lange Schlange anstellen. Damit hatte ich, um ehrlich zu sein, nicht gerechnet. Ich bin schon einmal dort gewesen und da war niemand dort. Aber beim Warten fiel mein Blick auf die Angebotskarte. Auf dieser konnte ich ein mir aus Deutschland bekanntes Gebäck finden: „Berliiner“. Den konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen!  Wie erwartet war es ein mit Marmelade gefülltes Gebäck. Anders als erwartet war der Berliiner allerdings auch zusätzlich noch mit Schlagsahne gefüllt. Nicht wie ich es kenne. Aber das war nicht schlimm. Beide Backwaren haben trotzdem sehr gut geschmeckt! Es war allerdings eine Herausforderung, nicht mit der Schlagsahne zu kleckern. Mit dieser wurde nämlich absolut nicht gespart :D
Achja! Und außerdem ist es an diesem Tag üblich, Erbsensuppe zu essen. (als kleine zusätzliche Info am Rande :b)


Berliiner (links) und Vastlakukkel (rechts)


Da es die Vastlakukkel schon in der Schule gab, wollten die Kiddis keine im Jugendzentrum backen. Deswegen habe ich mit ihnen in der Woche Berliner/ Krapfen gemacht (aber ohne Schlagsahne, so wie ich sie kenne ;) )
Man musste zwar zwischendurch ziemlich lang warten, um den Teig gehen zu lassen. Aber es hat sich gelohnt! Unsere selbstgemachten Krapfen waren lecker! :)


unsere selbstgemachten Berliner / Krapfen


Sõbrapäev

Ein Tag, der in Estland eine etwas andere Bedeutung als in Deutschland hat. Am 14.02. wird hier nämlich nicht Valentinstag, sondern Sõbrapäev (dt. Freundestag, sõber-Freund, päev-Tag) gefeiert. Dass es hier der Tag der Freunde und nicht der Verliebten  ist, war mir bekannt. Trotzdem war ich sehr überrascht, als ich gegen Abend von meinem Sprachkurs ins Jugendzentrum kam und mich plötzlich Geschenke erwarteten. Das war so süß! Ich hab mich echt sehr gefreut!


Meine Geschenke zum Tag der Freunde


Anlässlich dieses Tages hatten wir im Jugendzentrum auch ein paar Pläne für die Woche gemacht. Für Montag hatte ich vorgeschlagen, selbst Schokolade herzustellen. In Japan ist es am Valentinstag nämlich üblich, dass die Frauen ihre selbstgemachte Schokolade verschenken (hab ich zumindest gehört und gelesen). Dafür hatte ich im Internet ein Rezept herausgesucht. Das dafür benötigte Kakaopulver war bei uns so ziemlich in der ganzen Küche verteilt und unser Resultat war ziemlich flüssig und nicht fest. Aber es hat trotzdem geschmeckt und wir hatten Spaß! :)
Außerdem wurden in der Woche noch Valentinstags Karten gebastelt und Freundschafts Armbänder gemacht.

unsere selbstgemachte Schokolade

Mid-term

Am Wochenende stand mein Mid-term Training an. Dafür ging es mit 17 weiteren Freiwilligen und zwei Trainern für vier Tage mitten in den Wald nach Laupa (Mittel-Estland).  Wir haben unsere Projekte reflektiert und uns Gedanken über die weitere Zeit unserer Freiwilligendienste gemacht. Auch wurde an einem Tag eine 12 Kilometer Wanderung durch den Wald unternommen. Abends haben wir die Zeit mit Sauna (in Verbindung mit Schnee natürlich ;) ), Rätseln, Black Stories, Filzen und weiteren Gesprächen verbracht. Es war sehr schön wieder neue Leute kennenzulernen und sich austauschen zu können. Ich habe auf jeden Fall auch ein paar neue Ideen und vor allem auch neue Motivation aus dem Training mitgenommen!
uuund neue Musik! Während wir ein Spiel gespielt haben, war das Lied "Hobusemäng" der Band "Vägilased" Teil des Spiels. Mir hat das Lied sehr gut gefallen, weshalb ich mir nach dem Training in der Bibliothek gleich die CDs der Band ausgeliehen habe.

Sünnipäev 

Am 24. Februar 1918 bekam Estland das erste Mal seine Unabhängigkeit. Somit wurde dieses Jahr der 100. Geburtstag gefeiert.
Dazu wurde in einigen Orten früh um 7 die estnische Flagge gehisst, es fanden Tanzveranstaltungen und in Tallinn eine militärische Parade statt. Davon habe ich allerdings nur Bilder bei Instagram gesehen. 
Mein Tag begann erstmal ganz ruhig mit ausschlafen und ausruhen. In der Nacht habe ich nämlich neben 117 weiteren Personen an einer 12 Kilometer langen Nachtwanderung am Meer teilgenommen. Diese wurde vom Jugendzentrum in Saue organisiert (in der Nähe von Tallinn). Die estnische Flagge durfte anlässlich des Geburtstages natürlich auch nicht fehlen, weshalb wir eine relativ große Fahne mit uns getragen haben.
Auf der Hälfte der Strecke wurde eine kleine Pause mit Suppe, Kuchen, Muffins und Tee gemacht. 
Es war zwar sehr anstrengend, aber auch sehr schön! Es sollen wohl -10 °C gewesen sein. Davon hat man allerdings nichts gemerkt, weil man die ganze Zeit in Bewegung war. Wir konnten sogar auf dem Wasser laufen, weil es gefroren war. Ab und zu hat es mal geknackt, was mir schon etwas Sorgen bereitete. Aber das Eis ist nicht gebrochen. :D 
Hier ein paar Bilder.

Wie schon erwähnt, habe ich nach dieser Nachtwanderung (von der ich um 4 zu Hause war) also erstmal ausgeschlafen. Nachmittags habe ich mich wieder auf den Weg nach Tallinn gemacht, um mit anderen Freiwilligen den Geburtstag zu feiern. Allerdings muss ich sagen, dass ich für 100 Jahre Republik Estland an diesem Tag mit mehr gerechnet habe. Für mich war es mehr oder weniger ein normaler Tag. Okay, man hat hier und da ein paar Flaggen mehr gesehen als sonst und bei unseren abendlichen Barbesuch bekamen wir nur estnische Lieder zu hören (zwischendrin lief allerdings auch mal Feliz Navidad :D). Aber in Lettland habe ich den Unabhängigkeitstag bewusster wahrgenommen (den ich ja auch zufälliger Weise mitbekommen habe, wie ihr hier lesen könnt). Das ist allerdings nur meine Sichtweise. Von anderen Freiwilligen habe ich genau das Gegenteil gehört. Das lag vielleicht daran, dass die meisten Veranstaltungen in der frühe oder Vormittags stattgefunden haben und ich erst Nachmittags aus dem Haus gekommen bin :D 
Wie auch immer. Ich habe den Tag mit einer Wanderung und estnischer Musik verbracht. Typische Sachen für diesen besonderen Tag laut meiner Mentorin :)

Palju õnne, Eesti! :)


Estnische Flagge in der Natur 

Malen mit den Kiddis zum Thema "100 Jahre Estland" 

Nachtwanderung

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In February I’ve got a visit from home as well. My three best friends travelled to me. Of course I showed them Sõmeru and the youth center and on their day of departure we made a small tour through Tallinn. The rest of the time we were just at my apartment on the sofa watching our favorite serial. And although we spend most of the time relaxing I really enjoyed it! It was very nice to see them again and to talk to them from face to face about everything what came in our minds. <3

Vastlapäev (13.02.2018)

On Tuesday, seven weeks before Eastern, they celebrate “Vastlapäev” in Estonia. On this day sledding is very important. You have to sledge down a hill and the one who went the longest distance gets the longest flax during the next summer. Therefore there was an event in Rakvere with small competitions. Besides the person who sledged down the longest distance they looked for the prettiest self-made sledge and the sledge which could transport the most persons. I expected the event would be a bigger thing. But still it was interesting how the Estonians celebrate this day. Some people even came in costumes.

Here are pictures from the event.

After this event I walked to the bakery “Päts” (which my Estonian teacher suggested me as the best bakery) to try a typical bun for this day called “Vastlakukkel”. These are buns filled with whipped cream and if you want you can have them also with jam. I arrived there and had to stand in a long queue. To be honest, I haven’t expected that. Because I have been there once before and there were nobody.
While I waited I read the offers. There I could find a bun which I know from Germany: “Berliiner”. Of course I had to try them as well. Like expected it was a bun filled with jelly. Different than expected it was also filled with whipped cream. Not how I know it but it didn’t matter. Both buns were still very good! But it was a challenge to don’t make a mess with the whipped cream. There was so much used :D
Furthermore they usually eat pea soup on this day. (By the way… just to let you know :b)


Berliiner (left) and Vastlakukkel (right)


The kids already ate the Vastlakukkel at school that’s why they didn’t want to make them at the youth center. So I made Berliner/Krapfen with the kids in this week (but without whipped cream like I know them ;) )
Meanwhile you had to wait quite long time to let the dough rise. But it was worth it! Our self-made Berliner/Krapfen were really delicious!


our selfmade Berliner / Krapfen


Sõbrapäev

This day has a little bit different meaning in Estonia and Germany. On the 14th of february they celebrate Sõbrapäev (engl. Friend Day, sober - friend, päev – day) instead of Valentine’s Day. I knew that it is the day of the friends and not of the lovers. But still I was really surprised when I came after my language lesson to the youth center in the evening and I’ve got some presents. So cute! I was really happy about!


My presents on Friends Day


Because of this day we made some plans for the week at the youth center. For Monday I suggested to make chocolate by ourselves. In Japan it is usual that women give their self-made chocolate as a present to other people (at least I’ve heard and read about). Therefore I searched on the internet for a recipe. The cacao powder was everywhere in the kitchen and our result was quite liquid and not hard. But it was still tasty and we had fun! :)
Furthermore they made Valentine’s Day cards and friendship bracelets.


our selfmade chocolate


Mid-term

On the weekend I had my midterm-training. Therefore I went with another 17 volunteers and two trainers for four days in the middle of the forest to Laupa (Middle-Estonia). We reflected on our projects and thought about the time left of our volunteering services. We also did a 12 kilometers hiking trip through the forest.  In the evenings we used the time for sauna (in connection with snow of course ;) ), riddles, black stories, felting and more conversations. It was really nice to get to know new people again and to exchange thoughts. For sure I’ve got a few new ideas and especially I’ve got new motivation from the training!
Aaand new music! During playing a game the song "Hobusemäng"  from the band "Vägilased" was part of the game. I really liked the song. That’s why I borrowed some CDs from the library after the training.

Sünnipäev  

On the 24th of February in the year 1918 Estonia got his independence for the first time. So they celebrated the 100th Birthday.
Therefore they hoisted the Estonian flag early in the morning at 7 o’clock in some places, there were dance events and in Tallinn took a military parade place. But from these things I only saw pictures on Instagram.
My day began very calm. I had a good sleep and relaxed. In the night I took part of a 12 kilometers night hiking trip besides 117 people at the seaside. It was organized by the youth center of Saue (nearby Tallinn). Because of the Birthday the Estonian flag couldn’t be missing of course. That’s why we took a quite big flag with us. On half way we made a little break to eat soup, cake, muffins and to drink tea. It was exhausting but also very nice! They said it was -10°C. But you couldn’t feel it because you’re moving the whole time. We could even walk on the water because it was frozen. Sometimes the ice cracked what worried me. But it didn’t break. :D
Here are some pictures.

Like I already mentioned, I had a good sleep after this night hiking trip (from which I was home at 4). In the afternoon I went back to Tallinn to celebrate the birthday with other volunteers. But I expected something bigger for 100 years Republic of Estonia. For me it was more or less a usual day. Okay, here and there you could see some more flags and in the pub where we went in the night they played only Estonian songs (but meanwhile day played also “Feliz Navidad” :D). But in Latvia I noticed the Independence Day much more (which I could celebrate as well by coincidence like you can read here ). But it’s only my point of view. From other volunteers I’ve heard something completely different. Maybe it was because I haven’t left the house before afternoon and most of the events were in the morning.  :D
Anyway, I spent the time with hiking and Estonian music. Typical things on this special day like my mentor said. :)

Palju õnne, Eesti! :) 



Estonian flag in the nature 

drawing with the kids to the topic "100 years Estonia"

hiking trip 

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